Der Baurechtsvertrag für die geplante Biogasanlage auf der Küsnachter Allmend liegt vor.

Lange hats gedauert, jetzt muss es schnell gehen: Die Kompostieranlage auf der Küsnachter Allmend soll in eine Biogasanlage mit Halle umgebaut werden. Der Küsnachter Gemeinderat hat die wichtigsten Eckwerte des entsprechenden Baurechtsvertrags mit der Firma Maschinenring genehmigt, wie er kürzlich in den Amtlichen mitteilte. Und weil das Gesuch der Betreiberin bereits im Mai 2017 bewilligt worden ist, eilt es jetzt. Sie muss bis Mai 2020 mit dem Bau beginnen.

«Unsere personellen Ressourcen waren knapp», sagt Roman Stauffacher, Geschäftsführer-Stellvertreter beim Maschinenring, zur Verzögerung. «Zudem waren langwierige Verhandlungen und viele Vorabklärungen nötig.» Beispielsweise habe man vom Bundesamt für Energie erst vor vier Monaten die definitive Zusage zur Einspeisevergütung für den produzierten Strom erhalten. «Diese Vergütung ermöglicht es überhaupt, die erneuerbare Energie zu einem für die Bezüger interessanten Preis abgeben zu können», so Stauffacher.

Knackpunkt sind die Abnehmer

Der wichtigste Punkt ist für die Betreiberin noch offen: Wer wird dereinst Bezüger der produzierten Fernwärme? «Wir verhandeln zur Zeit mit den anliegenden Quartierbewohnern», so Stauffacher, «die meisten Einfamilienhäuser sind heute mit Gas oder Öl erschlossen.» Ziel wäre es, das ganze Quartier mit der Abwärme, die als Nebenprodukt der Stromgewinnung anfällt, im Wärmeverbund nahe der Anlage zu verteilen. «Biogas ist ein ökologischer Energieträger, der an Bedeutung gewinnt», ist Stauffacher überzeugt.

Plan B aber, falls die Verhandlungen scheitern, wäre eine Umleitung der Wärme in Trockenboxen, aus denen dann Pellets hergestellt werden. «Diese Variante ist jedoch wirtschaftlich weniger interessant», so Stauffacher. Eine dritte, zukunftsweisende Möglichkeit sei das Abfüllen von Gasflaschen – dann spiele die örtliche Verteilung keine Rolle mehr. «Diese Technik ist neu und noch sehr teuer.»

Mit der neuen Anlage wird der Maschinenring neu bis zu 6500 Tonnen gemischtes Grüngut und Holz verarbeiten. Heute sind es 4500 Tonnen. «Wir werden mit der neuen Anlage auch das gesammelte kommunale Grüngut aus Küsnacht, Erlenbach und Herrliberg annehmen und verwerten», so Stauffacher. «Heute muss dieses Material bis nach Oetwil gefahren werden.» Die Standortnähe sei mit ein Grund gewesen, dass der Maschinenring am Bau der neuen Anlage interessiert gewesen sei.

Quelle: lokalinfo.ch, 04.09.2019