«Murimoos werken und wohnen» baut eine Biogasanlage um so Strom und Wärme zu gewinnen.

Mit der von «Murimoos werken und wohnen» geplanten Biogasanlage wird ein Wärmeüberschuss erzeugt, der sonst 56’000 Liter Heizöl jährlich benötigen würde. Damit könnten rund 28 Einfamilienhäuser beheizt werden. Zudem gibt die Anlage, die mit Grüngut und Mist beschickt wird, eine Netto-Stromproduktion von jährlich 672 718 kWh. Jetzt ist das Projekt, das mit 800’000 Franken budgetiert ist, öffentlich ausgeschrieben.

«Murimoos werken und wohnen» betreibt schon seit über 30 Jahren einen Kompostierplatz, auf dem nicht nur das eigene Grüngut, sondern auch solches von Gemeinden in fruchtbaren Humus kompostiert wird. Nun soll mit einer Biogasanlage die Biomasse auch zur Energiegewinnung genutzt werden. Ob Rasenschnitt oder Schweinemist, Rüstabfälle oder Schälspäne, daraus lassen sich Strom und Wärme gewinnen. Die geplante Anlage geht von 4800 Tonnen Biomasse pro Jahr aus; in Jahren mit weniger Grüngut kann Rindermist vom Murimoos zum Mengenausgleich eingesetzt werden. Die Biomasse wird dabei in Boxen eingelagert und nach dem Verschliessen derselben mit Perkolat, einer bei der Gärung entstehenden Flüssigkeit, befeuchtet, sodass sich die nötigen Mikroorganismen entwickeln. Das entstehende Biogas wird in einem Blockheizkraftwerk in Strom und Wärme umgewandelt.

Kein Gestank

Der Strom fliesst ins Netz, die überschüssige Wärme wird ins Wärmenetz des Murimoos eingespeist. Nach der Gärung wird der Inhalt der Boxen auf dem bisherigen Kompostierplatz in Mieten angelegt und nachkompostiert. Bei der Vergärungsanlage werden keine zusätzlichen Geruchsemissionen erwartet, weil die Vergärung in den geschlossenen Boxen stattfindet. Auch wird das Landschafts- und Ortsbild nicht beeinträchtigt: Die Biogasanlage befindet sich innerhalb der Spezialzone «Murimoos werken und wohnen». Die Anlage wird als schlichte Nutzbaute erstellt und soll Bezug auf die angrenzenden landwirtschaftlichen Bauten nehmen. Weiter wird in den Baubewilligungsunterlagen festgehalten, dass das Projekt «vollumfänglich mit den Zielen von Energie Schweiz, der Energiestrategie 2050 und der seit dem 1. Januar 2016 in Kraft gesetzten Verordnung für die Vermeidung und die Entsorgung von Abfällen übereinstimmt».